Maurische Bachschildkröte, Mauremys leprosa saharica, – © Dr. Loulida Soumia

Loulida - 2021 - 01

Loulida, S., M. Znari, M. Naimi & S. Bendami (2021): Population structure and body size of the Sahara blue-eyed pond turtle Mauremys leprosa saharica, from an isolated pond in the Lower Draa Basin, southern Marocco. – Environmental Science and Pollution Research.

Die Populationsstruktur und Körpergröße der blauäugigen Saharasumpfschildkröte, Mauremys leprosa saharica aus einem isoliert gelegenen Teich im unteren Draabecken des südlichen Marokko.

DOI: 10.1007/s11356-020-12331-5 ➚

Maurische Bachschildkröte, Mauremys leprosa saharica, – © Dr. Loulida Soumia
Maurische Bachschildkröte,
Mauremys leprosa saharica,
© Dr. Loulida Soumia

Diese kleine Randpopulation der blauäugigen Saharasumpfschildkröte, Mauremys leprosa saharica (Testudines: Geoemydidae) aus einem isoliert gelegenen Teich im unteren Draabecken ist dort extremen Umweltbedingungen wie einem sehr trockenen Klima und menschlichen Einflußnahmen die mit übersteigerten Wasserentnahmen und einer Versalzung der Böden einhergehen ausgesetzt. Hier studierten wir eine kleine isolierte Population der blauäugigen Saharasumpfschildkröte in der Sidi El Mehdaoui Oase im unteren Draatal, um deren Populationsstruktur und um deren morphometrischen Charakteristiken zu erfassen. Die Salinität des Wassers lag bei etwa 24 % von der von Meerwasser und die Konzentration des gelösten Sauerstoffs lag unter 3 mg/L (stark hypoxisch). Die durchschnittliche Körpergröße der adulten Exemplare (Carapaxlänge) war deutlich kürzer als bei anderen marokkanischen Populationen. Die durchschnittliche Carapaxlänge der Adulti betrug bei den Männchen bei 103 ± 21 mm und bei den Weibchen bei 104.4 ± 35 mm. Das dazugehörige Körpergewicht lag bei durchschnittlich 173 ± 92.4 g (Weibchen) und 135 ± 52 g (Männchen). Es gab aber keine signifikanten Unterschiede weder in Bezug auf Größe und Gewicht zwischen den Geschlechtern. Diese Population ist sehr klein und besteht hauptsächlich aus Adulti (75 %). Ein signifikanter Geschlechtsdimorphismus lag vor. Allerdings war der festgestellte Geschlechtsdimorphismus-Index der niedrigste der bislang für diese Spezies beschrieben wurde, was wahrscheinlich auf der niedrigen Produktivität dieses isolierten Randhabitats beruht. Die starke Zunahme in Bezug auf die Austrocknung und Bodenversalzung sind die Hauptursachen durch die diese Randpopulation bedroht wird und die deren Langzeitexsistenz gefährden. Davon sind aber auch andere Populationen der blauäugigen Saharasumpfschildkröte, sowie deren Habitate betroffen. Deshalb sind Erhaltungsmaßnahmen für diese Populationen und der Schutz ihrer Habitate dringend angeraten.

Kommentar von H.-J. Bidmon

Dieses Abstract verweist mal wieder auf ein altbekanntes Problem Gewässerverlust und Bodenversalzung wie es seit Jahrzehnten vom Aralsee bekannt ist. Sicher kann man jetzt sagen – Klar was soll man tun letztendlich müssen sich erst einmal die dort lebenden Menschen ernähren. Wir sollten aber dabei nicht vergessen, dass das dann nur die ersten Signale sind die zeigen was sich verändert. Dabei sollte dann auch klar sein, dass das diese Menschen spätestens dann, wenn die Böden zu salzhaltig sind auch für sie das Ende gekommen ist. Was wird dann? Klar Abwanderung heißt die Devise! Aber wohin? Ich denke die Schildkröten haben in solchen Gebieten die gleiche Funktion wie früher der Kanarienvogel für den Bergmann, denn wenn der von der Stange fiel war die Grubengaskonzentration so hoch, dass man sich aus diesem Flöz zurückziehen musste um zu überleben.

Literatur

Müller, M. (2020): Wie der Aralsee zur menschengemachten Katastrophe wurde. – Wirtschaftswoche, Wirtschaft von oben #38 (26.02.2020) oder https://www.wiwo.de/25583934.html ➚.

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