Chaco-Sumpfschildkröte, Acanthochelys pallidipectoris, – © Thomas Vinke

Vinke - 2016 - 01

Vinke, T. & S. Vinke (2016): Acanthochelys pallidipectoris. – The IUCN Red List of Threatened Species 2016: e.T75A3139283.

Rote Liste: Acanthochelys pallidipectoris.

DOI: 10.2305/IUCN.UK.2016-1.RLTS.T75A3139283.en ➚

Chaco-Sumpfschildkröte, Acanthochelys pallidipectoris, – © Thomas Vinke
Chaco-Sumpfschildkröte,
Acanthochelys pallidipectoris,
© Thomas Vinke

Dieser Eintrag in die Rote Liste für die Sporn-Plattschildkröte, Acanthochelys pallidipectoris hat kein Abstract fasst aber die bislang bekannt gewordene Literatur über diese Art recht gut zusammen. Es wird der derzeitige Schutz- und Gefährdungsstatus im Verbreitungsgebiet beschrieben. Ebenso wie auf dringend durchzuführende Arbeiten zur Erhaltung der Spezies aufmerksam gemacht wird. Die Art ist bislang nur aus ungeschützten Gebieten bekannt und war seit Bekanntwerden und den letzten Beobachtungen nur noch in geringer Dichte in den Lebensräumen vertreten. Seit der letzten Erfassung und bis zum Jahr 2012 sind im Schwerpunkt des Verbreitungsgebiets in Paraguay von 1,9 Millionen Hektar 1,6 Millionen der landwirtschaftlichen Nutzung zugeführt worden wobei man davon ausgeht, dass alle Flächen außerhalb der nationalen Schutzgebiete bis 2025 landwirtschaftlich genutzt werden. Dieser Trend wird auch für Argentinien prognostiziert. A. pallidipectoris zeigt dabei im Gegensatz zu A. macrocephala keine Anpassung dahingehend, dass sie auch artifizielle Farmteiche nutzen würde, so dass ihr Lebensraum wirklich nur auf die natürlich verbliebenen Flächenfragmente beschränkt bleiben wird. Wenn man bedenkt, dass seit der letzten Bestandsschätzung von nur noch 2500 adulten Individuen auszugehen war dürfte bei diesen Habitatverlusten ihr völliges Verschwinden in der Natur so gut wie sicher sein, obwohl die Art in den Herkunftsländern als geschützt gelistet wird.

Kommentar von H.-J. Bidmon

Ob vor dem Hintergrund des massiven und fortschreitenden Habitatverlusts der immer noch laufende illegale Handel einigen Individuen ein Überleben in Gefangenschaft ermöglicht bleibt nur zu hoffen. Ob sich damit aber ein, wenn auch nur kurzfristiges „Come back“ wie bei der australischen Pseudemydura umbrina (Anonymus, 2016; Kuchling, 2006) realisieren ließe bleibt ebenso ungewiss, denn bislang gibt es für die Art kein Nachzuchtprogramm.

Literatur

Anonymus (2016): Moving an endangered tortoise (Perth, Australia). – Science 353(6300): 628-629 oder Abstract-Archiv.

Kuchling, G. (2006): An ecophysiological approach to captive breeding of the swamp turtle Pseudemydura umbrina. In: Artner, H., Farkas, B. & V. Loehr (Eds.); Turtles: Proceedings of the International Turtle & tortoise Symposium, Vienna 2002. – Edition Chimaira 196-225 oder Abstract-Archiv.

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