Reid, Brendan N., Hanh T. Ngo, Tinh H. Nguyen & John B. Iverson (2025): Integrated phylogenetic analysis of south-eastern mud turtles (Kinosternon) using genomic data and morphology supports deep divergence and species status for the Mississippi mud turtle (Kinosternon hippocrepis Gray, 1856). – Zoological Journal of the Linnean Society 205(3): zlaf156.
Die integrierte phylogenetische Analyse südöstlicher Schlammschildkröten (Kinosternon) unter Verwendung genomischer Daten und morphologischer Merkmale stützt die Annahme einer tiefgreifenden Divergenz und des Artenstatus der Mississippi Schlammschildkröte (Kinosternon hippocrepis Gray, 1856).
DOI: 10.1093/zoolinnean/zlaf156 ➚
Der Südosten der Vereinigten Staaten ist ein Hotspot der Artenvielfalt für viele Taxa, darunter auch Schildkröten (Ordnung Testudines). Die vergleichende Phylogeographie hat das Mississippi-Flussgebiet als biogeografische Barriere identifiziert, die zur Entwicklung dieser Vielfalt beiträgt. Südöstliche Schlammschildkröten (Kinosternon subrubrum-Gruppe) haben eine komplizierte taxonomische Geschichte, wobei frühere Revisionen zwei morphologisch unterschiedliche Taxa, die im östlichen Teil des Verbreitungsgebiets leben, in den Status einer Art erhoben haben, während für andere Schildkröten, die von der Atlantikküste bis zum Rand der Great Plains vorkommen, eine einzige Artbezeichnung beibehalten wurde. Anhand molekularer Daten bestätigen wir eine tiefe primäre Divergenz innerhalb der K. subrubrum-Gruppe, die mit dem Mississippi-Becken korrespondiert. Morphologische Daten bestätigen, dass sich die Schildkröten der westlichen Gruppe anhand mehrerer Merkmale von den Taxa östlich des Mississippi unterscheiden, obwohl insbesondere die Weibchen einen morphologischen Konservativismus zwischen den Taxa aufweisen. Auf der Grundlage dieser Ergebnisse schlagen wir vor, die Mississippi-Schlammschildkröte wieder in den Status einer Art (Kinosternon hippocrepis) zu erheben.
Kommentar von H.-J. Bidmon
Diese Arbeit zeigt neben den molekularbiologischen Daten und Verbreitungsanalysen auch umfangreiche Farbfotos der Plastra für diesen Schildkrötenkomplex. Erwähnenswert dabei ist auch der Befund, dass sich die Weibchen dieses Komplexes aus K. baurii; K. flavescens, K. hippocrepis, K. steindachneri und K. subrubrum weniger unterscheiden als die Männchen.
