Glattrand-Weichschildkröten, Apalone mutica, – © Michael V. Plummer

Ross - 2019 - 01

Ross, J. P., R. D. Bluett & M. J. Dreslik (2019): Movement and Home Range of the Smooth Softshell Turtle (Apalone mutica): Spatial Ecology of a River Specialist. – Diversity 11(8): 124.

Die Bewegungen und Habitatgrößen von der Glattrand-Weichschildkröte (Apalone mutica): Die räumliche Ökologie eines Flussspezialisten.

DOI: 10.3390/d11080124 ➚

Glattrand-Weichschildkröte, Apalone mutica, – © Michael V. Plummer
Glattrand-Weichschildkröte,
Apalone mutica,
© Michael V. Plummer

Informationen zu den räumlichen ökologischen Bedürfnissen sind notwendig um Erhaltungsmaßnahmen für Flussschildkröten zu planen, aber sie fehlen für viele Arten einschließlich der Glattrand-Weichschildkröte (Apalone mutica). Wir untersuchten die Raumnutzungsökologie von A. mutica in zwei Armen des Kaskaskia-Flusses in Illinois, USA, um die Variablen welche die Bewegungen beeinflussen sowie die bestmöglichen Lebensraumgrößen zu erfassen. Dazu führten wir eine Radiosenderüberwachung bei 28 A. mutica von 2013 bis 2014 durch und nutzten einen informationstheoretischen Ansatz um die besten Modelle auszuwählen, die die Bewegungsmuster und Habitatgrößenabschätzung am besten ermöglichen. Die mittlere Bewegungsrate lag bei 142,3 m/Tag und war sehr variable wobei einige Wanderungen mehr als 2 km/Tag ausmachten. Die Bewegungsspitzen traten bei moderaten Habitattemperaturen zu Beginn der Aktivitätssaison auf und nahmen mit steigenden Wassertemperaturen bei den Weibchen zu wobei sie in den größeren Flussbereichen am höchsten lagen. Die Geschlechter reagierten unterschiedlich auf Umweltveränderungen, wobei die Weibchen meist höhere Bewegungsraten zeigten mit Ausnahmen bei manchen Bedingungen. Die informativste Lebensraumgrößenabschätzung war mit der 95 % Kernel–Dichteabschätzung unter Einbezug einer Wahrscheinlichkeits-Überkreuz-Validierung mit Flussverlaufsanpassung möglich. Die mittlere Lebensraumgröße betrug 18,1 Hektar und sie vergrößerte sich mit der Bewegungsrate, der Anzahl der Radioortungen und der Flussgrößenordnung (Hauptfluss versus Nebenflüsse). Die meisten Schildkröten hatten sehr gut definierbare Lebensraumgrößen allerdings einige musste man auch als Nomaden bezeichnen. Unsere Methoden liefern ein Rahmenwerk für zukünftige Studien zur Raumnutzungsökologie bei Flussschildkröten.

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