Glattrand-Weichschildkröten, Apalone mutica, – © Michael V. Plummer

Plummer - 2008 - 01

Plummer, M. V., T. N. Lee & N. E. Mills (2008): Effect of a sand substrate on the growth and condition of Apalone mutica hatchlings. – Journal of Herpetology 42(3): 550-554.

Auswirkungen eines Sandsubstrats auf das Wachstum und die Kondition von Apalone mutica Schlüpflingen.

DOI: 10.1670/07-104.1 ➚

Glattrand-Weichschildkröte, Apalone mutica, – © Michael V. Plummer
Glattrand-Weichschildkröte,
Apalone mutica,
© Michael V. Plummer

Die Weichschildkröte, Apalone mutica, bevorzugt mittlere bis große Flüsse mit sauberem Sand, wo sie einen beträchtlichen Teil ihrer Zeit im Sand vergraben verbringt, allerdings sind die Habitatansprüche der Schlüpflinge von A. mutica noch kaum bekannt. Wir führten dazu Laborexperimente durch, um zu klären, ob ein Unterwasser-Sandsubstrat Auswirkungen auf das Wachstum und die Körperkondition von A. mutica Schlüpflingen hat. Wir fanden heraus, dass auf Sandsubstrat gehaltene Schlüpflinge schneller wuchsen und dass deren körperliche Erscheinung sich von jener unterschied, die man bei Schlüpflingen ohne Substrat beobachten konnte. Wir schließen daraus, dass der Zugang zu einem sandigen Substrat, in dem sich die Schlüpflinge vergraben können, eine wichtige Habitatkomponente für A. mutica darstellt. Zudem sollten Wissenschaftler, die A. mutica und eventuell auch andere Weichschildkröten zu Forschungszwecken im Labor halten, diese Substratansprüche in ihre Versuchsplanung mit einbeziehen.

Kommentar von H.-J. Bidmon

Den letzten Ratschlag sollte man wirklich nicht unterschätzen und ernst nehmen. Denn wem nützen Ergebnisse, die unter artifiziellen oder völlig unnatürlichen Umständen gewonnen wurden? Zudem sollte man sich ernsthaft die Frage stellen, wenn wie oben ausgeführt, allein das Substrat auf Wachstumsrate und Form (Erscheinungsbild) einen Einfluss hat, welchen Einfluss auf das Wachstum und die Form haben artifizielle Haltungsbedingungen überhaupt? Denn sind wir doch einmal ehrlich, kaum jemand kann seinen Tieren die Bedingungen ihrer natürlichen Habitate komplett nachstellen. Muss es einen da wirklich wundern, dass man zumindest mit etwas Erfahrung auch bei so manch gehandelter Nachzucht zwischen DNZ und WF klare Unterschiede sieht, auch wenn diese so mancher C.I.T.E.S.-Bescheinigungen ausstellenden Behörde meist nicht aufzufallen scheinen? Ein Glück, dass es in Bezug auf Weiterbildung/Ausbildung zwischen Erlerntem und Erfahrung einen deutlichen Unterschied gibt, der im Wesentlichen darin besteht, dass man Erfahrung nicht in jedem Fall rein theoretisch erlernen kann. Übrigens, wie ich selbst auf meinem eigenen Lebensweg immer wieder feststellen durfte, kann man „Erfahrung“ auch nicht studieren, denn ich habe schon etliche getroffen, die in vielen Dingen erfahrener waren als ich, obwohl sie noch nie eine Universität von innen gesehen hatten. Diesbezüglich wundert es einen dann schon, wie man nach Besuch von einer oder zwei Wochenendfortbildungsveranstaltungen sich plötzlich als „Erfahren“ bezeichnen kann. Und hüten Sie sich vor Fortgebildeten, bei deren Fortbildung die Betonung eher auf „Fort“ als auf „Bildung“ gelegen zu haben scheint. Denn die Rechnung dafür zahlen viele, deren so fortgebildete Stadtwerksmitarbeiter für den Verbraucher ungünstige Lieferverträge mit den die Fortbildungsreisen subventionierenden großen Energieproduzenten ausgehandelt haben.

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