Georgia-Gopherschildkröte, Gopherus polyphemus, – © Brian Folt

Crosby - 2021 - 01

Crosby, F. L., J. F. X. Wellehan, L. Pertierra, L. D. Wendland, A. M. Lundgren, A. F. Barbet & M. B. Brown (2021): Molecular characterization of „Candidatus Anaplasma testudinis“: An emerging pathogen in the threatened Florida gopher tortoise (Gopherus polyphemus). – Ticks and Tick-borne Diseases 12(3): 101672.

Die molekulare Charakterisierung von „Candidatus Anaplasma testudinis“: Einem neu aufkommenden Pathogen bei der gefährdeten Florida-Gopherschildkröte (Gopherus polyphemus).

DOI: 10.1016/j.ttbdis.2021.101672 ➚

Georgia-Gopherschildkröte, Gopherus polyphemus, – © Tracey D. Tuberville
Georgia-Gopherschildkröte,
Gopherus polyphemus,
© Tracey D. Tuberville

Die Mitglieder aus der Familie der Anaplasmataceae sind obligate intrazelluläre Bakterien die sich innerhalb membrangebundener Vakuolen im Zytoplasma ihrer Wirtstiere aus der Gruppe der Wirbeltiere und Wirbellosen vermehren. Diese Studie berichtet über eine vermutlich neue Spezies von Anaplasma in Gopherschildkröten in Florida. Zwei Gopherschildkröten (Gopherus polyphemus) wurden bei der Tierklinik der Universität von Florida mit Anämie und intrazytoplasmatischen Vakuolen in den Erythrozyten die mit Bakterien angefüllt waren vorgestellt. Die Bakterien innerhalb der parasitischen Vakuolen waren morphologisch vergleichbar mit Anaplasma marginale. Wir inokulierten ISE6-Zellen mit dem Blut von einer Schildkröte und isolierten dann Kolonien die denen von A. marginale entsprachen. Die nachfolgende gezielte molekulare Charakterisierung für Anaplasmataceae anhand der 16S rRNS-Sequenzen deutete an, dass dieses klinische Isolat welches wir hier provisorisch als „Candidatus Anaplasma testudinis“ nennen innerhalb der Gattung Anaplasma eine separate Gruppe bildet die sehr nahe verwandt mit A. marginale, Anaplasma ovis und der Anaplasma centrale-Gruppe ist. Als nächstes untersuchten wir die roten Blutzellen in archivierten Blutproben von 38 wildlebenden Gopherschildkröten für die klinisch eine Anämie dokumentiert war. Vierzehn dieser 38 wilden Schildkröten die aus 5 der 11 geographischen Regionen stammten waren im PCR-Test positiv für Anaplasmataceae spp. Die Sequenzanalysen zeigten 16S rRNS-Sequenzen die identisch zu „Ca. A. testudinis“ waren. Die klinischen Anzeichen für eine hochgradige Anämie in Assoziation mit „Ca. A. testudinis“ bei einer gefährdeten Spezies kann bedeutende Auswirkungen für deren Erhaltungsmanagement haben. Wesentlich wird aber sein, dass die Verfügbarkeit klinischer Isolate dabei helfen zukünftige Studien zur Entwicklung von diagnostischen Tests zu beschleunigen um damit den potentiellen Übertragungsvektor Zecken sowie die Infektionswahrscheinlichkeit für andere wilde und domestizierte Tierarten zu untersuchen.

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