Cruz Márquez - 2007 - 01

Cruz Márquez, D. A., S. L. Wiedenfeld & J. Chávez (2007): Human-caused and natural mortality of giant tortoises in the Galapagos Islands during 1995-2004. – Oryx 41(3): 337-342.

Die durch Menschen verursachte und natürliche Mortalität bei Riesenschildkröten auf den Galapagosinseln zwischen 1995-2004

DOI: 10.1017/S0030605307000211 ➚

Obwohl das Töten von Riesenschildkröten auf den Galapagosinseln seit 1933 verboten ist, werden immer noch Tiere gewildert. Das Personal des Galapagos National Park Service und der Charles Darwin Research Station unterzieht die Populationen der Schildkröten einer regelmäßigen Inspektion auf allen Inseln und registriert dabei alle toten Schildkröten. Für die Periode von 10 Jahren (1995-2004) erfasste das Feldpersonal 190 getötete Riesenschildkröten, wobei die Tiere primär im südlichen Teil der Insel Isabela registriert wurden. Während der ersten sechs Jahre lag die Anzahl der getöteten Schildkröten noch unter 15 pro Jahr, aber seit 2001 stieg die Anzahl getöteter Tiere drastisch an, mit 49 gewilderten Schildkröten allein in 2004. Während der gleichen 10 Jahre lag die Anzahl der auf natürliche Weise verstorbener Schildkröten bei 131. Die Mehrheit dieser natürlichen Todesfälle standen in Zusammenhang mit dem El Niño 1997-1998 und mit dem Ausbruch einer Krankheit auf der Insel Santa Cruz 1996 und 1999. Die Ergebnisse zeigen, dass der Verlust durch Wilderei die natürliche Mortalitätsrate übersteigt, was signifikante Konsequenzen für diese langlebigen sich langsam fortpflanzenden Tiere hat. Verstärkte Aufklärungsarbeit und Ausbildung zum Naturschutz in der einheimischen Bevölkerung im Südteil von Isabela waren wenig effektiv. Da aber die Schildkrötenwilderei nur an wenigen Orten stattfindet, könnte eine effektivere Überwachung die Zahl der gewilderten Schildkröten reduzieren.

Kommentar von H.-J. Bidmon

Ja wenn man diese Probleme des Naturschutzes noch nicht einmal auf dem Vorzeige- und Paradebeispiel Galapagos in den Griff bekommt, was kann man da noch von den eher weniger gut ausgeprägten Schutzbemühungen in den anderen Biotopen auf dieser Erde erwarten?