Südliche Batagur-Schildkröte, Batagur affinis, – © Mohd Hairul Mohd Salleh

Praschag - 2009 - 02

Praschag, P., R. Holloway, A. Georges, M. Päckert, A. K. Hundsdörfer & U. Fritz (2009): A new subspecies of Batagur affinis (Cantor, 1847), one of the world's most critically endangered chelonians (Testudines: Geoemydidae). – Zootaxa 2233(1): 57-68.

Eine neue Unterart von Batagur affinis (Cantor 1847), eine der meist gefährdeten Schildkröten der Welt (Testudines: Geoemydidae).

DOI: 10.5281/zenodo.190342 ➚

Südliche Batagur-Schildkröte, Batagur affinis, – © Mohd Hairul Mohd Salleh
Südliche Batagur-Schildkröte,
Batagur affinis,
© Mohd Hairul Mohd Salleh

Im Brackwasser lebende Batagur gehören zu den am meisten gefährdeten Schildkrötenarten. Wir untersuchten den taxonomischen Status der kürzlich entdeckten kambodschanischen Reliktpopulation anhand der phylogenetischen Analyse von drei mitochondrialen (2096 bp) und drei nukleären DNS-Fragmenten (1909 bp) unter Verwendung aller anderen Spezies der Gattung Batagur und ausgewählter näher verwandter Geoemydiden. Zudem kalkulierten wir Haplotypennetzwerke für das mitochondriale Cytochrome b - Gen für die kambodschanischen Schildkröten B. affinis, B. baska und B. kachuga und verglichen die externe Morphologie der küstennahen Batagur-Populationen. Genetisch sind die kambodschanischen Batagur nahe verwandt mit, jedoch distinkt unterscheidbar von den B. affinis aus Sumatra und der Westküste der malaiischen Halbinsel. Morphologisch gleichen die kambodschanischen Batagur den distinkten B.-affinis-Populationen der östlichen malaiischen Halbinsel, die aber für diese genetische Studie nicht zur Verfügung standen. Wir vermuten, dass es sich bei den Batagur-Populationen der östlichen malaiischen Halbinsel und in Kambodscha um eine neue Unterart von B. affinis handelt, die einst um die Küstenregionen des Golfs von Thailand verbreitet war (Batagur affinis edwardmolli subsp. nov.). Ihre fleckenhafte derzeitige Verbreitung ist sehr wahrscheinlich das Ergebnis großräumiger Habitatveränderungen und einer jahrzehnte langen Bejagung. Zusätzlich lässt unsere phylogenetische Analyse vermuten, dass es während der Evolution der Batagur-Spezies zu wiederholten Wechseln der Besiedlung von Fluss- und Brackwasser-Habitaten gekommen ist.

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