Gesägte Flachschildkröte, Homopus signatus, nördliche Form (vormals Homopus signatus signatus), ein Männchen, Fundort: Northern Cape, South Africa – © Victor Loehr

Loehr - 2006 - 02

Loehr V. J. T., B. J. Henen & M. D. Hofmeyr (2006): Tick infestations in the Namaqualand speckled padloper, Homopus signatus signatus (Gmelin, 1789). – African Zoology 41(2): 170-177.

Zeckenbefall bei der Gefleckten Flachschildkröte, Homopus signatus signatus.

DOI: 10.1080/15627020.2006.11407352 ➚

Gesägte Flachschildkröte, Homopus signatus, – © Victor Loehr
Gesägte Flachschildkröte,
Homopus signatus, südliche
Form (vormals
Homopus signatus cafer
),
Fundort: Western Cape,
South Africa
© Victor Loehr➚

Viele landlebende Schildkröten werden von Zecken verparasitiert, aber wir wissen wenig, welche die bestimmenden Faktoren für den Zeckenbefall beim Schildkrötenwirtstier sind. Wir zählten die Zecken von Homopus signatus signatus in jedem Frühjahr der Jahre 2001-2004 und evaluierten die Häufigkeit der Zecken bezüglich zur Schildkrötenanatomie (Oberfläche), Klima und Mikrohabitat. Die Schildkröten beherbergten Ornithodoros compactus und O. savignyi, und diese Zecken bevorzugten die Hinterbeine, vermieden den Panzer und befielen Vorderbeine und Hals mit einer mittleren Häufigkeit. Die Anzahl der Zecken an Hals und Vorderbeinen unterschied sich nicht zwischen Weibchen und Männchen oder Jungtieren. Es gab aber Unterschiede zwischen den Hinterbeinen und den anderen Körperstellen. Männchen und Weibchen hatten oft gleich viele Zecken, wobei adulte mehr Zecken hatten als Jungtiere. Die Zahl der Zecken an den Hinterbeinen korrelierte mit der Körpergröße für Männchen und Weibchen, wohingegen die Anzahl der Zecken an den Vorderbeinen mit der Körpergröße der Jungtiere korrelierte. Männchen und Weibchen zeigten einen gleich starken Zeckenbefall, obwohl es einen Geschlechtsdimorphismus bezüglich der Körpergröße gab (Weibchen > Männchen), und das mag dadurch bedingt sein, dass die kleineren Männchen größere Panzeröffnungen haben (mehr Haut exponiert) im Vergleich mit Weibchen. Körperkondition und Mikrohabitat hatten keinen Einfluss auf die Zeckenhäufigkeit (Befallsrate). Es bleibt ungeklärt, warum in trockenen Jahren die Anzahl der Zecken an H. s. signatus ansteigt. Es könnte sein, das die negativen Effekte der Dürre für die Säugetiere dazu führte, dass die Zecken von Säugern auf Schildkröten wechseln, wenn die Zahl ihrer Vorzugswirte abnimmt.

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