Schmuck-Dosenschildkröte, Terrapene ornata, – © Devin Edmonds

Edmonds - 2020 - 01

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Edmonds, D., L. Adamovicz, M. C. Allender & M. J. Dreslik (2020): Reproductive output of Ornate Box Turtles (Terrapene ornata) in Illinois, USA. – Herpetological Conservation and Biology 15(2): 467-475.

Die Reproduktionsleistung bei der Schmuck-Dosenschildkröte (Terrapene ornata) in Illinois, USA.

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Schmuck-Dosenschildkröte, Terrapene ornata, – © Devin Edmonds
Schmuck-Dosenschildkröte,
Terrapene ornata,
© Devin Edmonds

Bei Schildkröten sind die Reproduktionsparameter oft positiv mit der Körpergröße korreliert, wobei größere Weibchen auch meist mehr Eier ablegen. In den nördlichen Breitengraden nimmt die Häufigkeit der Eiablagen typischer Weise ab, während die Gelegegröße zunimmt. Unter Berücksichtigung dieser unterschiedlichen Reproduktionsmuster werden populationsspezifische Daten in Bezug auf die Gelegegröße und Häufigkeit mit der Gelege abgesetzt werden notwendig, um Abschätzungen über die Überlebensfähigkeit der verbliebenen Schmuck-Dosenschildkrötenpopulationen (Terrapene ornata) einzuschätzen. Wir benutzten die Radiographie und die Vermessung der weiblichen Schmuck-Dosenschildkröten bei den Populationen in Illinois um zu untersuchen, ob und wie die Gelegegröße positiv mit der Körpergröße korreliert ist und wenn ja um zu ermitteln welche der Körpermaße die besten sind um die dafür wesentlichen Aspekte der Körpergröße festzulegen. Im Anschluss daran verglichen wir die durchschnittliche Gelegegröße mit jenen die in schon publizierten Daten die aus dem Gesamtverbreitungsgebiet dieser Spezies beschrieben werden. Von den 106 in Illinois radiographierten Weibchen trugen 36 sichtbare Eier. Die Gelegegröße schwankte dabei von einem bis zu sechs Eiern mit durchschnittlich 2,64 und 4,55 Eiern pro Gelege an den beiden am intensivsten von uns untersuchten Lokalitäten. Wir fanden dabei eine moderate Fruchtbarkeitsrate bei der auch die Gelegegröße etwas von der Körpergröße der Weibchen profitierte. Die Körpergröße machte etwa 38 % der Schwankungsbreite bei den Gelegegröße aus. Unsere Ergebnisse verweisen darauf, dass zusätzliche Studien an Schmuck-Dosenschildkröten und zu deren Wachstum und Reproduktion notwendig sind um deren Lebensweise besser zu charakterisieren und um daraus Erhaltungsrichtlinien zu etablieren.

Kommentar von H.-J. Bidmon

Hier wurden die Schildkröten an zwei Hauptlokalitäten und einigen anderen Stellen im nördlichen Bundesstaat Illinois in den Jahren 2018, 2019 und 2020 untersucht, wobei die Gelegegrößen durch Röntgenuntersuchungen entweder in einer nahen Tierklinik oder später mit einem transportierbaren Röntgengerät direkt am Fundort der Weibchen bestimmt wurden. Hier stellt sich aber ganz klar die Frage, ob man mit einer solchen Untersuchung wirklich alle relevanten Gelegedaten erfasst, denn sicher kann man damit nur die Anzahl der mehr oder weniger reifen weichbeschalten Eier bestimmen. In allen Jahren und in Bezug auf alle Lokalitäten zeigte sich, dass nur etwa 33,9 % der Weibchen Eier trugen und bei 11 Weibchen die Eier trugen und die man in mehreren Jahren erfassen konnte war nur ein Weibchen dabei, dass im Folgejahr auch wieder Eier ausgebildet hatte. Insofern kann diese Studie eigentlich nur erste Anhaltspunkte darüber liefern wie die Reproduktionsrate bei dieser Art in diesen Lokalitäten aussieht. Allerdings frage ich mich warum man bei diesen eigentlich als Standorttreu beschrieben Dosenschildkröten trotz der Markierung der Schildkröten so wenige Tiere in aufeinanderfolgenden Jahren wiederfinden konnte? Ja, und wenn die Wiederfindungsrate so gering ist stellt sich natürlich auch die Frage wie zuverlässig die Daten dann sein können, denn, wenn man Weibchen dabei hat die man erst nach ihrer Eiablage auffindet und untersucht wird man keine Eier mehr feststellen können. Insofern haben die Autoren schon Recht, wenn sie weitere Untersuchungen für notwendig erachten, um zu einer schlüssigeren Erfassung der Fekundität zu kommen. Allerdings was die Vergleiche mit den Daten aus den anderen Studien die innerhalb des Gesamtverbreitungsgebiets der Art durchgeführt wurden zeigt sich eigentlich deutlich, dass diese Populationen in Illinois sich in Bezug auf die Gelegegrößen durchaus durchschnittlich verhalten. Siehe dazu auch Tucker et al., (2014).

Literatur

Tucker, C. R., T. A. Radzio, J. T. Strickland, E. Britton, D. K. Delaney & D. B. Ligon (2014): Use of Automated Radio Telemetry to Detect Nesting Activity in Ornate Box Turtles, Terrapene ornata. – The American Midland Naturalist 171(1): 78-89 oder Abstract-Archiv.

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