Gelbliche Klappschildkröte, Kinosternon flavescens, Muttertier mit Jungtier – © John B. Iverson

Christiansen - 2012 - 01

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Christiansen, J. L., N. P. Bernstein, C. A. Phillips, J. T. Briggler & D. Kangas (2012): Declining Populations of Yellow Mud Turtles (Kinosternon flavescens) in Iowa, Illinois, and Missouri. – Southwestern Naturalist 57(3): 304-313.

Populationsrückgänge bei der Gelblichen Klappschildkröte (Kinosternon flavescens) in Iowa, Illinois und Missouri.

DOI: 10.2307/23258018 ➚

Gelbliche Klappschildkröte, Kinosternon flavescens, – © John B. Iverson
Gelbliche Klappschildkröte,
Kinosternon flavescens,
Muttertier mit Jungtier
© John B. Iverson

Studien zum Vorkommen der Gelben Klappschildkröte, Kinosternon flavescens um 1970 und 1980 dokumentierten noch acht Vorkommenscluster in neun Landkreisen in Illinois, in fünf Landkreisen in Iowa und fünf in zwei Landkreisen in Missouri. Eine Nachfolgeüberprüfung der Vorkommen, die 1995 begann, verifizierte das kontinuierliche Vorkommen der Art nur noch in zwei Lokalitäten in Illinois, zwei in Iowa und einer in Missouri. Auch in den größten Populationen der jeweiligen Bundesstaaten wurden starke Rückgänge festgestellt. In allen drei Bundesstaaten sind dafür gesunkene Wasserspiegel durch die übermäßige Wasserentnahme durch Bewässerungsanlagen mitverantwortlich, wobei das Wasser aus einigen der Teiche für mehrere Jahre verschwunden war. Andere Faktoren für den Rückgang sind die Verbuschung der Nisthabitate und der Verbindungswege zwischen den Nistlokalitäten und den aquatischen Lebensräumen, die mit einer vermehrten Bejagung der Schildkröten durch Beutegreifer einhergehen.

Kommentar von H.-J. Bidmon

Wie ernst nimmt Amerika die wissenschaftlichen Ergebnisse der Wissenschaftler, die das Land selber mit Steuergeldern finanziert? Oder besser, und auch mit Gültigkeit für andere Staaten gefragt: Brauchen wir denn wirklich steuer- und spendenfinanzierte Forschung, deren Ergebnisse niemand zum konsequenten Gegensteuern wissen will? Wozu denn dann auch eine Systematik, die Weltbestände erfassen will, falls das überhaupt möglich sein sollte? Nur dazu, dass die Inventarlisten länger werden oder besser gesagt aktuell gleichlang bleiben, indem man das, was ausstirbt, durch Neubeschriebenes ersetzt? Man könnte auch noch zynischer argumentieren: Denn die ach so oft als invasiv verteufelte Rotwangen-Schmuckschildkröte ist gegenüber der Invasivität von uns Menschen fast schon als bedeutungslos zu bezeichnen. Siehe auch Kommentare zu Lewis et al. (2004), Browne et al. (2006) und Feaga et al. (2012).

Literatur

Bowne, D. R., M. A. Bowers & J. E. Hines (2006): Connectivity in an agricultural landscape as reflected by interpond movements of a freshwater turtle. – Conservation Biology 20(3): 780-791 oder Abstract-Archiv.

Feaga, J.B., C. A. Haas & J. A. Burger (2012): Water Table Depth, Surface Saturation, and Drought Response in Bog Turtle (Glyptemys muhlenbergii) Wetlands. – Wetlands 32(6): 1011-1021 oder Abstract-Archiv.

Lewis, T. L., J. M. Ullmer & J. L. Mazza (2004): Threats to spotted turtle (Clemmys guttata) habitat in Ohio. – Ohio Journal of Science 104(3): 65-71 oder Abstract-Archiv.

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