Chiro - 2006 - 01

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Chiro, L. & I. Ineich (2006): Biogeography of the reptiles of the Central African republic. – African Journal of Herpetology 55(1): 23-59.

Biogeographie der Reptilien in der Republik Zentralafrikanischen Republik

DOI: 10.1080/21564574.2006.9635538 ➚

Eine große Zahl von Reptilien der Zentralafrikanischen Republik (ZR) wurde während einer sechsjährigen Untersuchung (Oktober 1990 bis Juni 1996) gesammelt und im Naturhistorischen Museum in Paris hinterlegt. Diese Sammlung von 4873 Exemplaren beinhaltet 86 Wasser- und Landschildkröten, fünf Krokodile, 1814 Echsen, 38 Amphibien und 2930 Schlangen, die zusammen 183 Arten angehören und 78 verschieden Lokalitäten innerhalb der ZR zuzuordnen sind. Insgesamt wurden hier 62 Taxa erstmals für die ZR erfasst und eine Vielzahl weiterer konnte bestätigt werden, wobei auch die Verbreitungsgebiete für mehrere Taxa ausgedehnt werden konnten. Basierend auf diesem Sammlungsmaterial und unter Einbezug von weiteren 6 Spezies, deren Vorkommen unmittelbar an die Landesgrenzen angrenzen, repräsentieren wir hier eine biogeographische Analyse für 189 Reptilienarten, die in der ZR vorkommen.

Kommentar von H.-J. Bidmon

Na hoffentlich noch, denn es wäre schade, wenn manche davon nur noch als eingelegte, archivierte Spezies existent wären. Ich frage mich wirklich, ob diese Art der Datensammlung noch zeitgemäß ist. Mir persönlich wären ein paar aussagekräftige Fotos und ein bisschen Blut bzw. Schwanzspitze zur Erstellung eines genetischen Fingerabdrucks lieber! Zumal die Tiere danach auch weiterleben könnten. Denn sind wir doch mal ehrlich, wem nützen fünf präparierte Krokodile, die vielleicht alle derselben Art angehören. Ich finde, neue Methoden müssen auch zum Wohle der Lebewesen eingesetzt werden und dazu gehört sicher nicht mehr die wissenschaftliche Trophäensammelei der Vergangenheit. Sicher, wenn eine Art neu beschrieben wird, sollten auch ein bzw. mehrere Belegexemplare hinterlegt werden, aber hier geht es nicht um Neubeschreibungen, sondern in erster Linie um eine Bestandsaufnahme. Sollte man dabei wirklich auch mal eine Probe haben, die sich nicht per DNS-Analyse zuordnen lässt, könnte man ja immer noch an den Ort der Probenahme zurückkehren und anhand der Fotos ein Belegexemplar zur Neubeschreibung entnehmen.