Schnappschildkröte, Chelydra serpentina, – © Hans-Juergen-Bidmon

Cain - 2017 - 01

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Cain, P.W., M. D. Cross & R. A. Seigel (2017): Field Data and Stakeholders: Regulating the Commercial Harvest of Snapping Turtles in Maryland. – Chelonian. Conservation and Biology 16(2): 229-235.

Felddaten und Interessensgruppen: Die Regulierung des kommerziellen Fangs von Schnappschildkröten in Maryland.

DOI: 10.2744/CCB-1195.1 ➚

Schnappschildkröte, Chelydra serpentina, – © Hans-Jürgen Bidmon
Schnappschildkröte,
Chelydra serpentina,
© Hans-Jürgen-Bidmon

Schildkröten reagieren sehr empfindlich und negativ auf die kommerzielle Nutzung der Bestände. Im Oktober 2007, bildete das Maryland Department für natürliche Ressourcen eine Arbeitsgruppe um das Abfischen von Schnappschildkröten (Chelydra serpentina) zu regulieren und um Vorschläge zu erarbeiten, die eine nachhaltige Nutzung der Bestände ermöglichen. Wir sammelten dazu Informationen über die Populationsstruktur und die Fangtechniken die von lokalen Fängern im Freiland benutzt werden. Daraus ergab sich dass die Minimalgröße der legal gefangenen Tiere von 24,1 cm in 2008 auf 27,9 cm in 2009 angehoben wurde, wodurch mehr Weibchen vor der legalen Entnahme geschützt wurden was allerdings auch zu einer Abnahme bei Fangerfolg führte, gemessen an der Zeit, die die Fänger einsetzen müssen, um auf die gleiche Fangmenge (Fleischmenge) wie vorher zu kommen.

Kommentar von H.-J. Bidmon

Nun spricht ja einiges dafür so den nachhaltigen Fang zu ermöglichen. Allerdings denke ich, dass zusätzlich eine Begrenzung auf eine bestimmte Stückzahl wirklich hilfreicher wäre, da mit der derzeitigen Praxis ganz sicher zu sein scheint, dass man die größten und reproduktivsten Exemplare beider Geschlechter den Populationen entnimmt. Letzteres führt ganz sicher dazu, dass sich nur noch relativ junge oder langsam wachsende Exemplare reproduzieren und ihr Genmaterial weiter vererben. Welchen Einfluss das langfristig für die Populationen solch langlebiger Tiere hat wird sich erst später zeigen und hoffentlich nicht erst zu spät. Ich denke hier wäre insgesamt eigentlich die Nachhaltigkeit langfristig nur gegeben, wenn man Teile der natürlichen Bestände ganz vom Fang ausnimmt und dafür in Zuchtfarmen die reine Fleischproduktion ermöglicht.

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