Lederschildkröte, Dermochelys coriacea, auf Grenada nistend – © Kate Charles, Ocean Spirits Inc.

Barata - 2004 - 01

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Barata, P. C. R., E. H. S. M. Lima, M. Borges-Martins, J. T. Scalfoni, C. Bellini & S. Siciliano (2004): Records of the leatherback sea turtle (Dermochelys coriacea) on the Brazilian coast, 1969-2001. – Journal of Marine Biology, Association of the United Kingdom 84(6): 1233-1240.

Aufzeichnungen über Lederschildkröten (Dermochelys coriacea) an der brasilianischen Küste, 1969-2001

DOI: 10.1017/S0025315404010720h ➚

Lederschildkröte, Dermochelys coriacea, – © Jeanette Wyneken
Lederschildkröte,
Dermochelys coriacea,
© Jeanette Wyneken

Berichte von verschiedenen Stellen und Originaldaten über die Sichtung, den Landgang und über den zufälligen Beifang von Lederschildkröten (Dermochelys coriacea) an der brasilianischen Küste wurden über eine Periode von 33 Jahren hinweg (1969-2001) gesammelt und zusammengestellt. Zwei der Schildkröten waren junge juvenile Tiere mit einer gewölbten Carapaxlänge von 40 cm und ungefähr 85 cm. Bei allen anderen Beobachtungen handelte es sich um große juvenile oder adulte Lederschildkröten. Die Herkunft der in brasilianischen Gewässern auftauchenden Lederschildkröten ist derzeit noch unbekannt. Es sind einige Kolonien (Niststrände) für Südamerika bekannt, wovon auch eine in Brasilien existiert. Andere liegen in der Karibischen-See und in Westafrika sowie vereinzelt auch an der Ostküste Südafrikas, von denen die Tiere abstammen könnten. Es wird aufgrund der Befunde empfohlen, dass noch mehr zur Erfassung der Bestände entlang der Küsten getan wird, insbesondere um die Auswirkungen von Fischerei und Meeresverschmutzung auf die Lederschildkrötenpopulationen zu erfassen, damit die langfristigen Fluktuationen und die räumlichen Verteilungsmuster noch besser analysiert werden können. Genetische Studien und der Einsatz von Satellitentelemetrie könnten helfen die Herkunft der in brasilianischen Küstengewässern gefangenen oder gestrandeten Lederschildkröten zu klären.

Kommentar von H.-J. Bidmon

Sicherlich sind die Kosten viel zu hoch, um die im letzten Satz gestellten Forderungen zu erfüllen, denn diese Mittel sollten eher der Erhaltung und dem Schutz der Nistpopulationen und der Niststrände zu Gute kommen. Allerdings sollten wir gerade solche Langzeitstudien und Beobachtungen fördern, da sie doch ermöglichen, langfristige Veränderungen in den Beständen und den Biotopen zu erfassen, die meist deutlichere Rückschlüsse auf Umweltveränderungen und deren Auswirkungen geben als die so häufig, ja fast stichprobenartig angelegten Untersuchungen, die oft über den Rahmen einer Dissertation nicht hinausgehen.

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